Autor: Peter-Matthias Gaede
Taschenbuch: 180 Seiten
Verlag: Mairdumont; Auflage: 1., Auflage (Dezember 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3652002350
ISBN-13: 978-3652002356
Die Sonne stand im Zenit, die See war ruhig, der Himmel wolkenlos, die Sonne brannte auf unsere Häupter und es wehte ein leichter Wind. Wir segelten in der Karibik auf der Suche nach fetter Beute. Die Mannschaft vertrieb sich die Zeit mit Spielen und Schlafen. Seit zwei Wochen haben wir kein anderes Schiff ausgemacht und die Stimmung drohte allmählich zu kippen. Das Wetter und die tiefblaue See inspirierte zum Nachdenken: Was ist der Sinn des Lebens? Werden wir bald ein Schiff aufbringen? Wann geht es zurück nach Tortuga um, Frauen und Bier zu frönen?
“Ahoy” unterbrach es die idyllische Ruhe. Alle an Deck schauten nach oben zum Krähennest, wo M. Landman Ausschau hielt. “Schiff an Backboard!” grölte er.
Ich nahm mein Fernglas und stapfte zur Boardwand, justierte das Glas und suchte den Horizont ab. Währenddessen blieb die Mannschaft wie erstarrt und schaute zu mir. Beim Klabautermann, ein spanischer Händler. Ein breites Grinsen durchzog langsam mein Gesicht. Ich setzte das Fernglas ab und brüllte nur noch: “Alle Mann an Deck! Hisst alle Segel und hart Backbord!”.
Ein Grölen durchzog das gesamte Schiff, als ob es zum Leben erwachen würde. Die Ruhe war schlagartig vorbei und mein Steuermann brüllte Befehle. Die Mannschaft war eingespielt und brachte das Schiff auf Kurs. Wir nahmen an Fahrt auf und versuchten dem spanischem Schiff den Weg abzuschneiden.
“Franzis, FRANZISSSS! Wo ist dieser versoffene Kerl nur?” Unser Koch, ein Trinker durch und durch, zwei Rumfässer auf jeder Fahrt nehmen wir nur wegen ihm mit. Aber dafür verstand er es wirklich, die Mannschaft zu verköstigen, eine lohnenswerte Investition. “Harrr, was gibt es Käpt’n!” sagte Franzis.
“Hiss die Totenkopfflagge, damit die verdammten Spanier vor Angst erstarren.”
“Aye aye, Käpt’n!” Die schwarze Flagge stieg langsam und erhaben auf. Das Symbol für unsere Freiheit und gleichzeitig wirkte es wie Opium für die Crew.
Wir holen schnell auf und als die Spanier uns bemerkten war es auch schon fast zu spät. Ihre Fluchtversuche waren vergebens. Mein Schiff, die “Devils Surprise”, ist das Schnellste in der gesamten Gegend. “Alles klar zum Gefecht! Geschützpforten auf!” Noch ein kleines Stück näher dann können wir dem Spanier eine Breitseite verpassen, 50 Meter, 40, 30, “Feeuuuerrrrrrrrrr!!!”…
So oder so ähnlich könnten sich die Geschichten in der Karibik zugetragen haben. In dem Heft wird nicht nur die Geschichte der “karibischen” Piraten erzählt. Es beginnt mit dem guten alten Rom, weiter zu Störtebeker, den karibischen Abenteuern, den chinesischen Piraten bis zur Neuzeit in somalischen Gewässern. Die Schreibweise ist mitreißend, da die Fakten von kleinen Geschichten ummantelt werden.
Wertung: Arrr!